Konsum Global: Die alternative Stadtführung
Mein T-Shirt kommt aus Pakistan und ist trotzdem billiger als ein Ticket für den ÖPNV? Was hat mein Handy mit dem Bürgerkrieg im Kongo oder mein Steak mit der Rodung des Regenwaldes zu tun? Auf den „KonsuMensch"-Stadtführungen werden diese und viele weitere spannenden Fragen beantwortet. Mittels spielerischer, interaktiver Methoden wird gezeigt, dass unser Konsumverhalten beträchtliche ökologische und soziale Auswirkungen haben kann.
Zahlreiche Nahrungsmittel, elektronische Geräte oder Kleidungsstücke werden unter z.T. unmenschlichen Arbeitsbedingungen produziert und anschließend quer über den Erdball verschifft, bis sie schließlich in den Schaufenstern der westlichen Industrieländer zum Verkauf stehen. Die Baumwolle einer Jeans z.B. legt von der Ernte über das Spinnen und Nähen bis zum Verkauf im Extremfall 48.000 Kilometer zurück und reist damit mehr als einmal um die Erde. Näherinnen in Pakistan verdienen bei der Produktion oft nur knapp 17 Cent in der Stunde.
Die Projektträger der „KonsuMensch"-Stadtführungen wollen nicht bestimmte Marken bzw. Unternehmen boykottieren oder die Globalisierung pauschal verurteilen, sondern uns Konsumenten sensibilisieren, unsere Kaufentscheidungen kritisch zu hinterfragen: Was brauche ich wirklich und wie erkenne ich beim Einkauf sozial- und umweltverträgliche Produkte? Das Ziel der Initiative ist: „Aktiv werden, statt einfach hinzunehmen; genauer hinschauen, statt sich bequem zurückzulehnen".
Das Jugendnetzwerk Janun e.V. hat das Projekt 2003 in Hannover ins Leben gerufen und mit Hilfe des BUNDjugend Bundesverbandes deutschlandweit auf bisher 28 Städte übertragen. Die Initiative wurde jüngst auch vom Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" als „Dekade Projekt" für den Zeitraum 2009/2010 ausgewählt.
2010 hat sich die Initiative "Konsum Global" in "Weltbewusst" umbenannt. Auf der neun Internetseite www.weltbewusst.org finden sie aktuelle Informationen zu den Stadtrundgängen.